Losung des Tages

5. Dezember 2023

Zu schwer lasten unsere Vergehen auf uns, du allein kannst sie vergeben.
Psalm 65,4

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen.
Galater 4,4-5
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Gedanken zum Monatsspruch

Pastor Herrmann
Pastor Herrmann

Monatsspruch für Dezember: Lukas 2,30-31
Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.

Lieber Leser!

Das sagt, betet der alte Mann Simeon. Er hielt sich beim Tempel auf. Er hat eine Zusage, eine Vision von Gott durch den Heiligen Geist geschenkt bekommen. Bevor er stirbt, wird er den Messias sehen, den Retter, den Heiland. Manchmal höre ich das: Bevor hier mein Leben zu Ende geht, möchte ich dies und das noch erleben. Ich will die Enkel sehen, die in Australien leben. Ich will mal die Westküste von Alaska bis runter nach Feuerland abfahren, die Panamericana.

Simeon möchte gerne noch den sehen, der von Gott kommt, um sein Volk zu erlösen. Die 84-Jährige Hannah, die Gott mit der Gabe der Prophetie beschenkt hat, wartet auch. Und dann kommen sie. Maria, Josef mit Jesus. Die Eltern machen das, was jüdische Eltern nach den Ordnungen Gottes tun. Nach der Beschneidung am 8. Tag nach seiner Geburt wird das Baby 33 Tage später im Tempel „dargestellt".

Im 2. Buch Mose 13 wird gesagt, dass alles Erstgeborene Gott gehört. Die Erstlingsfrucht, die er nimmt, soll eine Erinnerung daran sein, dass von ihm alles Leben kommt. So gehen die Eltern, um ihren Sohn Jesus mit einem Opfer „auszulösen". Da sie nicht so wohlhabend sind, nehmen sie zwei Tauben. Die besonderen Geburtsumstände, die Hirten, die ihnen vom himmlischen Glanz erzählt haben und von dem, was die Engel gesagt haben, sind in den Hintergrund getreten. Wir sehen eine junge Familie mit ihrem Baby, wie es viele gibt.

Aber da sind eben noch die beiden alten Menschen. Da ist der Simeon. Er sieht mehr. So hören Maria und Josef noch einmal neu, was für ein besonderes Kind sie da haben. Er ist ein Licht für die Heiden, ein Zeichen, dem widersprochen wird. Andere erkennen in ihm das, was er ist. Sie sagen zusammen mit Simeon: Meine Augen haben den Heiland gesehen.

Tatsächlich wird Jesus oft auf seine irdische Herkunft reduziert. Die Leute sagen: Das ist doch Jesus, der Sohn von Maria. Wir kennen seine Familie. Wie kann er da sagen, dass er von Gott kommt? In Jesus den Messias zu sehen, dafür braucht es „erleuchtete" Augen des Herzens, vom Geist Gottes geweckte Sinne. Simon Petrus hat sie gehabt, als er zu Jesus gesagt hat: Du bist der Sohn des lebendigen Gottes. (Mt 16,16) Simeon und Hannah haben unter dem Einfluss des Heiligen Geistes in dem kleinen Säugling den Retter, den Trost Israels gesehen.

So wünsche ich dir, dass Gott dir erleuchtete Augen des Herzens schenkt und du voller Freude mit vielen Christen sagen kannst: Jesus ist mein Heiland, mein Retter. Oder wie es in einem Adventslied heißt: Er ist meine Gnadensonne.

Ihr Pastor Jochen Herrmann