Losung des Tages

9. Mai 2025

Dein Volk spricht: »Der HERR handelt nicht recht«, während doch sie nicht recht handeln.
Hesekiel 33,17

Geht es bei Gott etwa ungerecht zu? Gewiss nicht!
Römer 9,14

Gedanken zum Monatsspruch

Pastor Herrmann
Pastor Herrmann

Monatsspruch für Mai: Joel 1,19-20
Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet.

Liebe Leser!

Menschen und Tiere schreien zu Gott, bilden zusammen eine Gebetsgemeinschaft. Der Grund ist eine anhaltende Trockenheit, verheerende Feuerbrände, ausgedörrte Bäche und Flüsse. Die Tiere, obwohl sie ohne menschliche Vernunft leben, wissen instinktiv, was Sache ist. Dem Menschen wird es gesagt, an wen er sich wenden soll. In den Versen davor ist von Trauergewändern die Rede, die sie anziehen sollen, und sie sollen ein heiliges Fasten ausrufen. Fasten soll zeigen, wie sehr die Schuld drückt, verbunden mit dem Wunsch nach einem heilsamen Eingreifen Gottes.

Im Römerbrief, in Kapitel 8, ab Vers 18 spricht Paulus von der Schöpfung, die seufzt und voller Angst ist. Die ganze Schöpfung ist mit hineingezogen in die Schuld der Menschen, hineingezogen in die Vergänglichkeit, in Leiden und in Schmerzen, und sehnt sich nach Erlösung. Der Mensch, der zusammen mit den Tieren auf dem trockenen Land am sechsten Tag erschaffen worden ist, bekommt den besonderen Auftrag, sich zu kümmern, dass die Schöpfung bebaut und bewahrt wird. (1.Mose 2,15) Mit dem Bebauen klappt das ganz gut. Kein Geschöpf ist so kreativ, wenn es darum geht, die Erde einem dauerhaften Stresstest zu unterziehen. Luft, Wasser, Boden – alles leidet, ist dem ausgesetzt.

Wir kämpfen gegeneinander, schaffen es immer wieder, Kriege zu führen und kämpfen dazu gegen die übrige Schöpfung. Dabei hat uns Gott die Erde gegeben, um ihr und uns Gutes zu tun. Aber Joel ist sich sicher, dass Gott eingreifen wird. Er nimmt es nicht hin, dass wir so heillos mit uns selbst und mit der von ihm geschaffenen Welt umgehen. In Kapitel 2, Vers 22 heißt es u.a.: Fürchtet euch nicht, ihr Tiere, die Steppe wird wieder grün, die Bäume bringen Früchte. Es gibt wieder Regen und Korn, Wein und Öl.

Andere Propheten sprechen davon, dass die Schöpfung mit sich selbst versöhnt leben wird. Löwen reißen keine Gazellen mehr, sie fressen Stroh. Kleine Kinder spielen mit giftigen Schlangen. Eine Welt, voll von Feindschaft, Krankheit und tödlicher Gefahr wird einmal durch eine Welt ersetzt, wo Mensch und Schöpfung wieder im Frieden miteinander leben wieder in Frieden miteinander leben werden. (Jesaja 11,6-10)

Paulus ist sich auch sicher, dass Gott, der Liebhaber allen Lebens, einmal uns, die wir unsere Hoffnung auf Jesus setzen, aber auch die übrige Schöpfung wiederherstellen wird, sodass die ursprüngliche Schöpfungsabsicht hell aufleuchtet. (Römer 8,21) Johannes sieht in einer Vision, wie Gott alles neu macht. Er sieht eine Stadt, durch die ein breiter Strom fließt und an dem Ufer stehen Bäume, die immerwährend Früchte bringen und die Blätter der Bäume dienen der Heilung der Völker. (Offenbarung 22,1-2)

Diese Zukunftsbilder können uns helfen, Zeichen eines neuen Miteinanders zu setzen. Wir müssen die Welt nicht retten, aber als Kinder des himmlischen Vaters, erfüllt von seinem Geist, können wir sie ehren und achten.

Ihr Pastor Jochen Herrmann

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