Losung des Tages

29. März 2024

Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel, - Haus Gottes.
1.Mose 35,15

Als der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!
Matthäus 27,54

Gedanken zum Monatsspruch

Pastor Herrmann
Pastor Herrmann

Monatsspruch für März: Markus 16,6
Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.

Lieber Leser!

Die Erfahrung der Kreuzigung war für die ersten Jünger und Jüngerinnen traumatisch. Das, worauf Jesus immer mal wieder hingewiesen hat, dass er sterben wird, ist passiert. Drei Frauen haben es nach Markus aus nächster Nähe erlebt. Sie werden besonders erwähnt: Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus des Kleinen und Joses und Salome. Und es gibt noch mehr Frauen, die auch dabei sind, so vermerkt es der Evangelist. (Mk 15,40- 41) Andere Evangelisten sprechen von der Mutter Maria, auch soll der Jünger Johannes unter dem Kreuz gewesen sein. (Joh 19,25-27)

Die übrigen Jünger halten sich versteckt. Sie haben Jesus nach der Festnahme im Garten Gethsemane verlassen, sind geflohen. (Mk 14,50) Simon Petrus, der ihm gefolgt ist, verleugnet seine Zugehörigkeit zu Jesus, als man ihn im Hof des Hohenpriesters darauf anspricht. (Mk 14,66-72) Jesus wird verhört, Pilatus tut sich schwer, ihn zum Tod zu verurteilen. Die hohe jüdische Geistlichkeit macht Druck, der Statthalter von Roms Gnaden gibt nach. Jesus wird ausgepeitscht, zur Hinrichtungsstätte geführt, mit langen Nägeln an ein Kreuz geschlagen.

Er hängt zwischen zwei Verbrechern. Er schreit: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Es ist dunkel. Ab 12 Uhr hat sich der Himmel verfinstert, schreibt Markus. (Mk 15,33) Jesus stirbt. Der Vorhang im Tempel zerreißt. Der Hauptmann, der die Exekution leitet, bekennt: Dieser ist Gottes Sohn! (Mk 15,37-39)

Bevor der Sabbat beginnt, kommt der Leichnam in ein Felsengrab. Josef von Arimathäa, einer vom Hohen Rat, der sich für Jesus eingesetzt hat, ein „heimlicher" Anhänger (Joh 19,38), kümmert sich darum. Wie üblich, wird das Grab mit einem Stein verschlossen (Mk 15,42-46) Das „Kapitel Jesus" ist damit abgeschlossen. So denken alle, seine Feinde, seine Anhänger, viele, die er geheilt hat, die seine Wunder erlebt haben, die ihn jubelnd begrüßt haben, als er nach Jerusalem kam. Keiner rechnet mit seiner Auferstehung.

Die eingangs erwähnten Frauen wollen am ersten Tag der Woche seinen toten Körper pflegen. Sie haben wohlriechende Öle dabei. Sie wollen das, was so kurz vor Sabbat nicht mehr möglich war, jetzt nachholen. (Mk 16,1) Was sie dann sehen, erleben, entsetzt sie: Der schwere Rollstein liegt neben der offenen Grabhöhle, das Grab ist leer. Da ist ein Mann mit einem weißen Gewand, der davon erzählt, dass der gekreuzigte Jesus von Nazareth von den Toten auferstanden ist. Sie, die Frauen, sollen es den Jüngern, vor allem dem Petrus, sagen: Sie sollen nach Galiläa gehen, um ihn dort zu treffen. (Mk 16,3-7)

Und was machen die Frauen? Sie laufen weg, fliehen vom Grab. Sie zittern am ganzen Leib. Sie fürchten sich sehr. Sie sagen niemand etwas. Damit endet das ursprüngliche Markusevangelium. Was dann folgt, ist ein späterer Nachtrag, der nachträglich angehängt wurde.

Immer, wenn ich die Berichte um Karfreitag und Ostern in den Evangelien lese, spüre ich die dichte Atmosphäre von „Verzweiflung, Ohnmacht und ungläubigem Staunen". Die Auferstehung sprengt alle Vorstellungen von Raum und Zeit. Hier werden auch alle Naturgesetze ausgehebelt. Jesus ist eben nicht in sein altes Leben zurückgekehrt, wie es etwa bei seinem Freund Lazarus der Fall war. (Joh 11)

Seine Auferstehung durchbricht den Kreislauf, ist der Beginn eines ewigen Lebens. Mit seiner Auferstehung gibt uns Gott „Brief und Siegel", dass wir, mit Jesus verbunden, Anteil an seinem Sterben und seinem neuen Leben haben. (1. Petr 1,3) Sosehr gilt, dass Jesus mit seinem Tod am Kreuz uns von aller Schuld befreit hat. So gilt eben auch, dass, wer ihm, Jesus, vertraut, auch mit seiner ganz persönlichen Auferstehung rechnen darf.

Ihr Pastor Jochen Herrmann

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